Zweite bedeutende Wende im Wählerengagement — New Georgia Project stellt Betrieb ein
In einer einschneidenden Ankündigung haben das New Georgia Project und dessen Tochtergesellschaft, der New Georgia Project Action Fund, die Auflösung ihrer Organisationen bekannt gegeben. Gegründet von Stacey Abrams im Jahr 2013, war das Non-Profit-Unternehmen für seine umfangreichen Wählerregistrierungs- und Mobilisierungsaktivitäten in Georgien bekannt, insbesondere in einkommensschwachen und ethnisch vielfältigen Gemeinschaften.
Die Schließung dieser wichtigen Organisationen wirft nicht nur Fragen über die zukünftige Wählerbeteiligung in Georgien auf, sondern hebt auch die Herausforderungen hervor, mit denen gemeinnützige Organisationen im Bereich des Wahlengagements konfrontiert sind. Laut dem U.S. Census Bureau liegt die Wählerbeteiligung in den USA im Durchschnitt bei etwa 66,7 %, jedoch gibt es signifikante Unterschiede zwischen ethnischen Gruppen. Während die Wählerbeteiligung bei weißen Amerikanern oft über 70 % liegt, sind afroamerikanische Wähler mit Raten von rund 60 % unterrepräsentiert. Die Bemühungen des New Georgia Project zielten darauf ab, diese Diskrepanz zu verringern, indem sie den Zugang zu Wahlen für unterrepräsentierte Gemeinschaften erleichterten.
In den letzten Jahren sah sich das New Georgia Project jedoch finanziellen und rechtlichen Schwierigkeiten gegenüber. Die Georgia Government Transparency and Campaign Finance Commission verhängte eine Geldstrafe von 300.000 USD, weil die Organisation gegen die staatlichen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen hatte. Solche regulatorischen Herausforderungen sind nicht einzigartig für Georgien; sie spiegeln ein landesweites Problem wider, das viele gemeinnützige Wahlorganisationen betrifft. Eine Studie des Center for American Progress zeigt, dass mehr als 40 % der Non-Profit-Organisationen im Bereich Wählerengagement aufgrund finanzieller Drucksituationen derzeit kritisch gefährdet sind.
Die Organisationen haben bislang keine weiteren Informationen über die Gründe für ihre Schließung oder die Zukunft ihrer verbleibenden Aktivitäten oder Mitarbeiter veröffentlicht. Diese Entwicklung könnte langfristige Auswirkungen auf die Wählerbeteiligung in Georgien haben, einem Bundesstaat, der in den letzten Jahren im Mittelpunkt nationaler Wahlen stand. Zudem könnte die Schließung des New Georgia Project einen Rückschlag für die Bemühungen zur Förderung eines inklusiveren Wahlprozesses darstellen.
Die Schließung des New Georgia Project ist ein weiterer Ausdruck der Herausforderungen, vor denen Organisationen stehen, die sich für die Stärkung der Demokratie einsetzen. Angesichts des immer komplexer werdenden politischen Klimas und der sich verändernden rechtlichen Landschaft könnten ähnliche Organisationen in Zukunft noch mehr Druck erleben, während sie um die Aufrechterhaltung ihrer Mission kämpfen. Experten warnen, dass ohne die Unterstützung solcher Initiativen die Kluft zwischen verschiedenen Wählergruppen womöglich noch weiter wächst, was zu einer erodierenden Bürgerbeteiligung führt und letztendlich die demokratischen Prozesse im ganzen Land gefährdet.



