Bundesstaat Maryland fordert Unterstützung nach verheerenden Hochwassern — FEMA lehnt Antrag ab
Die jüngsten Ereignisse in Maryland werfen ein Schlaglicht auf die zunehmenden Herausforderungen bei der Katastrophenhilfe in den USA. Gouverneur Wes Moore (D) hat angekündigt, dass die Federal Emergency Management Agency (FEMA) den Antrag seines Bundesstaates auf Bundeshilfe nach den schweren Überschwemmungen im Mai abgelehnt hat. Diese Entscheidung trifft die betroffenen Gemeinden hart und stürzt sie in eine Situation, in der sie sich auf ihre eigenen Ressourcen verlassen müssen.
In einer offiziellen Mitteilung bezeichnete Gouverneur Moore die Ablehnung als „äußerst frustrierend“ und stellte klar, dass sie die Einwohner Marylands im Stich lasse. „FEMA hat die Verantwortung, die Verdienste jeder Notfallanfrage objektiv zu prüfen“, fügte er hinzu. „Stattdessen hat die Trump-Administration die Katastrophenhilfe politisiert, und unsere Gemeinschaften werden den Preis dafür zahlen müssen.“
Die verhängnisvollen Überschwemmungen, die über einen Zeitraum von nur zwei Tagen auftraten, betrafen die Countys Garrett und Allegany im westlichen Maryland. Laut einem Schreiben, das Moore im August an den damaligen Präsidenten Trump richtete, beliefen sich die geschätzten Schäden auf 33,7 Millionen Dollar. Betroffen waren nicht nur Wohnhäuser, sondern auch Schulen, Bibliotheken und andere kommunale Gebäude.
Die Entscheidung des Präsidenten, keinen großen Katastrophennotstand auszurufen, führte dazu, dass keine FEMA-Hilfen zur Verfügung standen. Im Juli hatte die Regierung bereits den Antrag auf Katastrophenhilfe für Maryland abgelehnt. Moore argumentierte, dass die Schäden nahezu das Dreifache der bundesstaatlichen Schwelle für Unterstützung betrugen. „Maryland hat die lang bestehenden Kriterien für die Unterstützung durch FEMA erfüllt. Dieser Antrag ist nicht nur gerechtfertigt, er ist notwendig“, betonte Moore damals.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Abigail Jackson, verteidigte die Entscheidung der Administration. Sie erklärte, dass der Präsident die Anträge auf Katastrophenerklärungen gründlicher prüfe als jede andere Vorgängerregierung und dass die Hilferufe mit „großer Sorgfalt und Überlegung“ behandelt würden. Dies sei wichtig, um sicherzustellen, dass die Steuergelder der Amerikaner angemessen und effizient von den Bundesstaaten verwendet werden, um ihre Verpflichtungen zur Reaktion auf und zur Genesung von Katastrophen zu unterstützen.
Die Kritiker jedoch, darunter die demokratischen Senatoren Chris Van Hollen und Angela Alsobrooks, äußerten sich verärgert über die Entscheidung der FEMA. Van Hollen erklärte, die Regierung habe diesen Gemeinden den Rücken gekehrt, während Alsobrooks hinzufügte, dass Trump „mehr daran interessiert ist, Milliardäre zu unterstützen, als Amerikanern in Not zu helfen.“
Diese Kontroversen werfen ein Schlaglicht auf die punitive Natur der Katastrophenhilfe in den USA, die oft von politischen Überlegungen beeinflusst wird. Experten zufolge ist eine unabhängige und gerechte Bewertung von Notfällen von entscheidender Bedeutung. Laut einer Studie des National Institute of Building Sciences könnten durch effektives Katastrophenmanagement bis zu 6 Dollar für jeden investierten Dollar eingespart werden. Dennoch bleibt die Frage, ob der aktuelle Ansatz der FEMA für alle Bundesstaaten fair und effektiv ist.
Diese Situation erfordert nicht nur politische Antworten, sondern auch eine Diskussion über die langfristigen Strategien zur Stärkung der Resilienz der Gemeinden, damit sie in der Lage sind, sich besser auf zukünftige katastrophale Ereignisse vorzubereiten. Solche strategischen Überlegungen sind für die Nachhaltigkeit und das Wohl der betroffenen Gemeinden unentbehrlich.



