Neuer Schwung für die Bahntrassen: New Jersey setzt auf nachhaltige Freizeitgestaltung

Die Wiederbelebung der ehemaligen Bahntrassen in den USA ist seit den 1960er Jahren ein zentrales Anliegen von Naturschützern und Stadtplanern. Der Rails-to-Trails-Bewegung ist es gelungen, diese verwaisten Gleise in attraktive Rad- und Wanderwege zu verwandeln, die nicht nur zur sportlichen Betätigung einladen, sondern auch die lokale Geschichte erlebbar machen. New Jersey, mit seiner reichen Bahngeschichte, erweist sich erneut als Vorreiter in dieser Bewegung.

Das Bundesland, das einst von einem dichten Netzwerk an Eisenbahnlinien durchzogen war, hat seine Wegweiser in den letzten Jahrzehnten in die Zukunft gewendet. Die erste amerikanisch gebaute Dampflokomotive fuhr in Hoboken, einem oft übersehenen Vorort von Manhattan, dessen Geschichte tief in die Eisenbahnerbe zurückreicht. Im 20. Jahrhundert nahmen die Eisenbahnen jedoch zunehmend ab, und New Jersey verzeichnete eine der höchsten Rückgänge an Betriebsflächen für Schienenverkehr in den USA.

Aktuell erfährt dieser Zustand jedoch einen aufregenden Wandel. Passaic County hat nun die Highlands Rail Trail eröffnet – ein etwa 2 Meilen langer Weg, der über die ehemaligen Gleise der New York & Greenwood Lake Railway führt, die von den 1870er bis in die 1980er Jahre in Betrieb war. Der Pfad erstreckt sich von Union Avenue bis F A Orechio Drive und bietet malerische Ausblicke auf den Wanaque Reservoir. Ziel dieser Initiativen ist es, den Bewohnern nicht nur eine atemberaubende Naturerfahrung zu bieten, sondern auch eine wichtige Verbindung zwischen Geschäften und Parks zu schaffen, ohne auf die stark befahrenen Ringwood Avenue angewiesen zu sein.

Entsprechend den Recherchen der Rails to Trails Conservancy erstrecken sich bereits etwa 350 Meilen an Bahnwanderwegen über New Jersey, wobei 19 weitere in der Entwicklung sind. Jede dieser Strecken hat das Potenzial, nicht nur einen Erholungsraum zu bieten, sondern auch den Charakter und die Lebensqualität der betroffenen Gemeinden zu fördern. John Bartlett, Kommissar des Passaic County, beschreibt diese Trails als Basis für ein „Vision zur Schaffung eines viel größeren regionalen Wanderwegenetzes“.

Ein weiteres bedeutendes Projekt ist der Essex-Hudson Greenway, dessen Bau im Juli 2025 begann. Diese geplante Strecke wird nahezu 9 Meilen lang und 30 Meter breit sein und zentrale städtische und vorstädtische Zentren wie Jersey City, Newark und Montclair verbinden. Neben Freizeitmöglichkeiten ist auch eine ökologische Wiederherstellung eines teils urbanen Raumes vorgesehen, durch die Anpflanzung von Bäumen wird die Region zu einem neuen Ziel für herbstliche Ausflüge, vor allem für die Einwohner New York Citys.

Der zunehmende Fokus auf die Wiederbelebung dieser historischen Trassen geht Hand in Hand mit der wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Freizeitmöglichkeiten. Statistiken zeigen, dass Radfahren und Wandern in den letzten Jahren um etwa 25 % zugenommen haben, was den Bedarf an besser ausgebauten Infrastrukturen unterstreicht. Somit sieht die Zukunft der ehemaligen Bahnstrecken in New Jersey nicht nur vielversprechend aus, sondern bietet auch ein Beispiel dafür, wie abgelaufene Verkehrswege zu lebendigen, grünen Räumen transformiert werden können – ein Ansatz, der sowohl die Gemeinschaft stärkt als auch die Umwelt schont.