FEMA lehnt Katastrophenhilfe für Maryland ab: Experten warnen vor den Folgen
Die Entscheidung der Federal Emergency Management Agency (FEMA), den Antrag von Maryland auf Bundeskatastrophenhilfe wegen der verheerenden Überschwemmungen, die im Mai diesen Jahres stattfanden, abzulehnen, sorgt für große Besorgnis in der Region. Gouverneur Wes Moore (D) äußerte in einer Pressemitteilung, dass diese Entscheidung „tief frustrierend“ sei und die Bewohner von Maryland im Stich lasse.
Die Überschwemmungen, die innerhalb von nur zwei Tagen in den Grafschaften Garrett und Allegany auftraten, führten zu Schäden in Höhe von 33,7 Millionen Dollar. Betroffen waren nicht nur Privatwohnungen, sondern auch Schulen, Bibliotheken und andere wichtige Gemeinschaftseinrichtungen. In einem Brief, den Moore im August an den damaligen Präsidenten Trump richtete, wurde die Dringlichkeit der Situation unterstrichen.
Die Forscher des National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) schätzen, dass extreme Wetterereignisse in den letzten Jahrzehnten um 30% zugenommen haben, was die Notwendigkeit unterstreicht, auf solche Katastrophen angemessen zu reagieren. Die Regierung von Maryland hat in ihrem Antrag auf Hilfe dargelegt, dass die Schäden fast dreimal so hoch sind wie die bundesstaatliche Schwelle für die Genehmigung von Hilfewittern.
Die Weigerung von FEMA, Unterstützung bereitzustellen, wird als politisch motiviert betrachtet. Moore betonte, dass die Behörde die Verdienste jedes Notfallantrags objektiv prüfen müsse, anstatt sich in politisches Spiel zu verstricken. „Stattdessen wurden die Hilfen von der Trump-Administration politisiert, und unsere Gemeinschaften müssen nun die Konsequenzen tragen“, so Moore.
Ein Sprecher des Weißen Hauses, Abigail Jackson, konterte die Vorwürfe und sagte, die gegenwärtige Verwaltung überprüfen Anträge auf Katastrophenhilfe gründlicher als jede vorangegangene. Jackson wies darauf hin, dass es die Aufgabe der Bundesregierung sei, sicherzustellen, dass Steuergelder effizient und angemessen verwendet werden, um die Reaktionen der einzelnen Bundesstaaten zu ergänzen und nicht zu ersetzen. Diese Haltung könnte jedoch den Eindruck erwecken, dass lokale Behörden im Umgang mit den Folgen von Naturkatastrophen alleine gelassen werden.
Marylands Senatoren, Chris Van Hollen und Angela Alsobrooks, kritisierten die Entscheidung von FEMA scharf. Van Hollen erklärte, die Verwaltung habe „diese Gemeinschaften im Stich gelassen“, während Alsobrooks darauf hinwies, dass Trump mehr an den Interessen von Milliardären interessiert sei als daran, den Amerikanern in Krisenzeiten zu helfen.
Die Ablehnung von Katastrophenhilfe wirft einen Schatten auf die künftige Resilienz der Gemeinden und könnte bedeutende wirtschaftliche und soziale Folgen haben. Experten warnen, dass solche Entscheidungen nicht nur die Infrastruktur schädigen, sondern auch das Vertrauen der Bürger in staatliche Institutionen untergraben. In Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit extremer Wetterereignisse ist die Notwendigkeit, wirksame Strategien zur Krisenbewältigung zu entwickeln und zu implementieren, dringender denn je.
Die Debatte über die Rolle der Föderation im Katastrophenschutz ist nun intensiver denn je. Maryland und ähnliche Bundesstaaten könnten gezwungen sein, alternative Ansätze zur Vorbereitung auf und Bewältigung von Naturkatastrophen zu finden, falls die erforderliche bundesstaatliche Unterstützung weiterhin ausbleibt.



