Kalifornien führt neues Wassermanagementsystem ein: CalWATRS zur Verbesserung der Wassernutzung und -berichterstattung

Kalifornien, bekannt für seine weitläufigen landwirtschaftlichen Flächen und anhaltende Dürreperioden, steht seit langer Zeit im Mittelpunkt der Diskussion über die Wasserverteilung. Die Komplexität des Wassermanagements im Bundesstaat ist nicht nur auf die unterschiedlich definierten Wasserrechte zurückzuführen, sondern auch auf ein unzureichendes System zur Überwachung des Wasserverbrauchs. Ein kürzlich eingeführtes System, CalWATRS (California Water Accounting, Tracking and Reporting System), soll nun Abhilfe schaffen.

Nach zweijähriger Entwicklungszeit haben die Staatlichen Wasserressourcenbehörden von Kalifornien die Ergebnisse eines umfangreichen Projekts präsentiert, das darauf abzielt, das Verständnis von Wasserrechten und deren Nutzung zu verbessern. CalWATRS ist eine umfassende Datenplattform, die tausende von Wasserrechtsdokumenten verwaltet und es den Berechtigten erleichtert, ihren Wasserverbrauch zu melden. Laut Erik Ekdahl, dem stellvertretenden Direktor der Wasserbehörde, wird dieses System dazu beitragen, die Wassernutzung in Kalifornien besonders in Trockenperioden besser zu regulieren.

Statistiken zeigen, dass etwa 80% des Oberflächenwassers in Kalifornien für landwirtschaftliche Zwecke verwendet wird, während der Rest auf städtische Gebiete entfällt. Diese Verteilung, verbunden mit der historischen Vernachlässigung der Grundwasserberichterstattung, macht die Herausforderung für die Wasserbehörden noch komplexer.

Kalifornien verfügt über ungefähr 43.000 Wasserrechte, die größtenteils von Wasserbehörden, Grundstückseigentümern und landwirtschaftlichen Betrieben gehalten werden. Diese Rechte, die teilweise über ein Jahrhundert alt sind, sind oft nicht klar dokumentiert. Ein wesentliches Problem für die Regulierung ist die genaue Erfassung der Wasserentnahme. Das alte Reporting-System eWRIMS, das in den frühen 2000er Jahren eingesetzt wurde, war bekannt für seine Benutzerunfreundlichkeit und ungenauen Daten. CalWATRS hingegen bietet, gemäß den Behörden, eine benutzerfreundlichere Oberfläche, die potenzielle Fehler bei der Dateneingabe erkennt und den Nutzern hilft, korrekte Berichte zu erstellen.

Das System wurde im Rahmen des festgelegten Budgets von 61,5 Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen. Deloitte, ein führendes Beratungsunternehmen, war für die Integration des Systems verantwortlich, während eine Salesforce-Datenplattform eingesetzt wurde. Behörden warnen jedoch, dass das System möglicherweise noch Bugs aufweist und bitten die Wasserrechtsinhaber um Feedback zur Verbesserung.

Zudem hat der Bundesstaat seine Bemühungen um eine striktere Überwachung der Wassernutzung durch häufigere Berichtspflichten der Wasserrechtsinhaber verstärkt und die Befugnisse der Wasserbehörde zur Untersuchung fragwürdiger Wasserrechte ausgeweitet. Doch nicht alle sind mit diesen Maßnahmen einverstanden. Vor allem in der landwirtschaftlichen Gemeinschaft gibt es Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Notwendigkeit, die eigenen Wasserrechte zu verteidigen.

Mit dem neuen System hat Kalifornien die Grundlage für ein gerechteres und transparenteres Wassermanagement geschaffen. Eine bessere Datenerfassung könnte entscheidend sein, um das Wasser in Zeiten der Dürre effizient zu verwalten und um den steigenden Wasserbedarf einer wachsenden Bevölkerung zu decken. Experten warnen jedoch, dass die Herausforderung, die Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften, kontinuierlich bleiben wird. Studies zeigen, dass eine nachhaltige Wassernutzung nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die ökologischen Fußabdrücke reduzieren kann (vgl. Water Resource Center). Die Effektivität von CalWATRS wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um den Wassermangel in Kalifornien zu bewältigen.