Spinnen, Hexen und der Stay-Puft-Marschmallowmann: Haddonfield feiert Halloween auf Washington Avenue
Washington Avenue in Haddonfield, New Jersey, verwandelt sich jeden Oktober in ein spektakuläres Gruselkabinett voller riesiger Spinnen, hexenähnlicher Gestalten und – als krönendes Highlight – des ikonischen Stay-Puft-Marschmallowmanns. Diese Tradition hat sich im Laufe der Jahre zu einem wahren Magneten für Halloween-Enthusiasten entwickelt und zieht stetig mehr Besucher an.
Laut Charlie Barone, dessen Haus mit schaurigen Spinnennetzen dekoriert ist, ist die Straßenverzierung ein Ausdruck von Gemeinschaftsgeist: „Es ist wie die große Feier des Jahres in dieser Straße.“ Die Anwohner geben jedes Jahr zehntausende Süßigkeiten an die kleinen Geister und Monster aus, sodass die Zahl der Besucher bei den letzten Feiern auf schätzungsweise 5.000 anstieg.
Vor einigen Jahren griff die Polizei auf Wunsch der Anwohner ein und sperrte die Straße für einen Blockparty-ähnlichen Festtagscharakter ab. Chief Jason Cutler erinnert sich: „Einige Anwohner hatten danach gefragt“, und das Event wurde sukzessive beliebter. Doch mit zunehmender Bekanntheit auf sozialen Medien breitete sich auch das Chaos aus: „Nach Einbruch der Dunkelheit kam es zu Vandalismus und unerwünschtem Verhalten“, erklärt Cutler. Dieses unerwünschte Verhalten umfasste auch das Urinieren in der Öffentlichkeit, was das Fehlen von Toiletten auf der Straße noch verstärkte.
Angesichts dieser Vorfälle beschlossen die Behörden, an Halloween die Straße nicht extra zu sperren. „Wir hoffen, dass die Menschen sich auf andere Gebiete ausbreiten, um dort zu feiern“, sagt Cutler. Diese Entscheidung spiegelt den Wunsch der Anwohner wider, etwas gegen die Unordnung und Unsicherheit zu unternehmen. Debbie Robins, eine Anwohnerin, äußert die allgemeine Stimmung: „Wir lieben es. Die Kinder lieben es. Aber es ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.“
Inmitten dieser Bedenken äußert sich Barone skeptisch: „Ich glaube nicht, dass diese Maßnahme erfolgreich sein wird. Die Menschen werden trotzdem kommen.“ Er ist der Meinung, dass es durch die Verbreitung der Menschenmenge eher zu einer erhöhten Gefährdung kommen könnte.
Die Stadtverwaltung hingegen hält offen, dass das Offenhalten der Straße für mehr Sicherheit sorgt. Bürgermeister Dave Siedell betont, dass bei Problemen die Notdienste schnell reagieren könnten, was in den letzten beiden Jahren nicht möglich war. „Wenn wir Hilfe brauchen, können wir sie tatsächlich hierher bekommen“, so Siedell.
Fazit: Obwohl Washington Avenue weiterhin ein Ziel für das traditionelle Halloween bleibt, wird der Verkehr nicht nur eingeschränkt, sondern die Polizei plant auch eine Präsenz, um die Sicherheit der Trick-or-Treaters in der gesamten Stadt zu gewährleisten. Die Herausforderung besteht darin, den Charme der nächtlichen Feierlichkeiten mit der Notwendigkeit eines geordneten und sicheren Umfelds in Einklang zu bringen. Die kommenden Halloween-Veranstaltungen werden daher auch eine Testphase für die neuen Maßnahmen darstellen.



