Schülerzahlen in Alabama verzeichnen den größten Rückgang seit 40 Jahren

In der aktuellen Berichterstattung über die Bildungslandschaft in Alabama hat das Alabama State Department of Education (ALSDE) alarmierende Zahlen veröffentlicht. Demnach ist die Einschreibung in den K-12 Schulen im Bundesstaat im Schuljahr 2025-26 um 5.800 Schüler gesunken, was einen Rückgang von 0,8% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dieses Phänomen wird als der größte Rückgang seit vier Jahrzehnten eingestuft.

Bei der monatlichen Sitzung des Alabama State Board of Education erklärte Schulsuperintendent Eric Mackey, dass eine signifikante Anzahl von Schülern, etwa 2.100, die im Vorjahr eingeschrieben waren, nicht zum Unterricht erschienen ist. Mackey wies darauf hin, dass diese Schüler weder in private Schulen gewechselt, noch Homeschooling gewählt oder in andere Bundesstaaten gezogen sind – sie scheinen einfach «verschwunden» zu sein.

Die Ursachen für den Rückgang sind vielschichtig. Experten führen unter anderem den Einfluss des CHOOSE Act an, ein Programm, das Familien mit Bildungsgutscheinen unterstützt. Laut Angaben von Rep. Danny Garrett, dem Vorsitzenden des House Ways and Means Education Committee, zieht eine wachsende Anzahl von Eltern in Betracht, ihren Kindern Homeschooling oder den Besuch von Mikroschulen zu ermöglichen. Er bestätigte, dass rund 3.000 Schüler von den öffentlichen Schulen auf private Bildungseinrichtungen umgeschwenkt waren, was die Möglichkeit einer dauerhaften Verschiebung in der Schulwahrnehmung andeutet.

Auch die Schulleitungen und Bildungsbehörden sehen den Rückgang mit Sorge. Ryan Hollingsworth, der Geschäftsführer der School Superintendents of Alabama, äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Kürzungen bei den Lehrerstellen. Die Finanzierung von Lehrkräften hängt maßgeblich von der Schüleranzahl ab, was dazu führen könnte, dass Schulen in den kommenden Jahren weniger Lehrkräfte einstellen können. In den ersten 20 Tagen nach dem Arbeitsferien wird die durchschnittliche tägliche Schüleranzahl zur Berechnung von Lehrerstellen herangezogen.

Trotz dieser Herausforderungen äußert sich Garrett optimistisch, dass die Lehrerversorgung nicht stärker beeinträchtigt wird, da der Bedarf an Lehrkräften landesweit bereits hoch ist. «Die Lehrermangel-Situation könnte die Auswirkungen mildern,» bemerkte er.

Ein weiterer Aspekt, der in den Diskussionen hervorgehoben wurde, ist der Aufbau des RAISE-Gesetzes (Renewing Alabama’s Investment in Student Excellence), das zusätzliche Mittel für öffentliche Schulen bereitstellt, basierend auf spezifischen Schülerkategorien und deren Bedürfnissen. Garrett erklärte, dass weniger Schüler theoretisch auch eine höhere finanzielle Unterstützung pro Kind in den am meisten bedürftigen Schulen bedeuten könnte.

Zusammengefasst zeigt sich, dass Alabama in einer entscheidenden Phase steht, in der nicht nur einfache Zahlen, sondern auch gesellschaftliche Trends in der Bildungslandschaft zu beobachten sind. Eine vertiefte Analyse dieser Entwicklungen könnte wichtige Einblicke in die zukünftige Ausrichtung und Herausforderungen für das Bildungssystem des Bundesstaates liefern. Durch die Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse und durch innovative Ansätze kann Alabama möglicherweise die Kinder von heute besser auf die Anforderungen von morgen vorbereiten.